Anbeginn

Am Anfang war ein Wort. Es stand da und wartete, als käme bald ein Bus mit anderen Wörtern vorbei. Eigentlich hoffte es genau das, denn dann wäre es nicht mehr so alleine. Es hätte sich schon über einen bestimmten Artikel gefreut.
»So ein Artikel klingt irgendwie wichtig«, sinnierte es verträumt.
Doch selbst mit einer einfachen Präposition wäre es zufrieden gewesen und überlegte, welche am besten zu ihm passen würde.
»Am Wort«, hob es schließlich mit sonorer Stimme an, »liegt es, einen spannenden Text zu erzählen. Einzig am Wort, nicht am Komma!«
Und wie es sich so reden hörte, da schwoll ihm vor lauter Stolz die Brust. Es wuchs und wuchs über sich hinaus. Überall ploppten alsbald neue Buchstaben auf, tanzten herum, formierten sich zu Zeilen und Seiten. Ganze Romane kamen und gingen.
Und da wusste es genau: Am Anfang war das Wort.

Dazwischen

Dazwischen ist manchmal ein Raum, in dem nichts ist. Einfach nur Leere.

Dazwischen ist manchmal eine beklemmende Enge.

Dazwischen ist manchmal ein Stuhl, auf den ich mich setzen kann.

Dazwischen gibt es auch noch etwas.

Dazwischen ist nicht der Anfang und nicht das Ende.

Dazwischen ist die Mitte.

Dazwischen ist weiß.