Der Wind pfeift mir um die Ohren und packt die riesigen Kiefern am Gemächt. Es knackt und knarzt, es stöhnt und ächzt wie in einem Altenheim. Der Himmel ist dick und düster, die Wogen drohen jedem, der sich ihnen nähert, mit der eisigen Faust des Neptun und der Strand wird wütend durchgeschüttelt. Immer wieder peitscht mir die kalte Gischt ins Gesicht und gefriert zu bizarren Stalaktiten in meinem Bart.
Ich kämpfe mich verzweifelt durch das Unwetter und suche Schutz an einem Buswartehäuschen, das die städtischen Verkehrsbetriebe wegen der Ökobilanz und Nachhaltigkeit bereits vor Monaten abgebaut haben. Ich überlege, ob sie wenigstens die Haltestelle nach mir benennen und einen Gedenkstein aufstellen würden, wenn ich jetzt erfriere. »Hier verstarb unser letzter und einziger Fahrgast. Wir bitten, die Verspätung zu entschuldigen.« Das würde mir schon reichen, ich bin da nicht besonders anspruchsvoll.
Dabei hätte ich es wissen müssen, nichts kriegen sie hin, diese Grünen.
Noch nicht einmal den Winter können sie abschaffen, oder wenigstens die Gezeiten.