Wunderbar

Manchmal fühle ich mich wie ein Autist, dem man die Ordnung und Struktur durch einander gebracht hat. Was eben noch galt, wird auf einmal in Frage gestellt. Lance Armstrong kein siebenfacher Tour de France- Sieger mehr und der Pluto kein Planet! Ich habe darum begonnen, in meiner Lexika- Sammlung und im Guinnessbuch der Rekorde entsprechende Textstellen zu schwärzen. Das ist ganz schön Zeit aufwändig.
Wenn jetzt aber einer daher käme und behaupten würde, die Erde drehe sich viel schneller als gedacht und der Tag hätte deshalb nur noch 18 Stunden, dann hätte das Jahr mit einem Schlag 486,66 Tage und ich bräuchte mich nicht so zu beeilen. Denn bis Weihnachten muss ich fertig sein, dann kommen die neuen Ausgaben heraus. Alles hat seine Ordnung.

Potpourri

Das wollte ich schon länger mal machen: Eine Geschichte schreiben, in der alle meine Schlagwörter („Tag-Links“, siehe am rechten Rand) mindestens einmal vorkommen. Ich probiere es mal alphabetisch!

Es ist Heiligabend. Soeben öffne ich das letzte Törchen vom Adventskalender. Was ist das denn? Ich traue meinen Augen nicht: Ein kleines Schokoladenauto. Und wer steigt grade aus? Der Bofrostmann! Wo will der denn so spät hin? Will der etwa noch Tiefkühl- Brötchen ausliefern? Wo denn? Hier in dieser unwirtlichen Gegend, mitten am Deich? Hier gehen die Eier zu Ende, die Frauen spielen Fußball und Haare wachsen am Horizont! Was in aller Welt hat der hier verloren? Leise schleiche ich ihm nach. Das gespenstische Licht des Mondes verzerrt die Schatten der Hühner im Garten von Kapitän Ahab zu einer Karawane Fleisch fressender Saurier. Plötzlich bleibt der Bofrostmann stehen und blickt sich misstrauisch um. Ich zucke zusammen. Hat er mich gesehen? Dämonisch sieht er aus, als würde er Kinder fressen. Ich fürchte um mein Leben, als er einige Schritte auf mein Versteck zugeht. Sein eisiger Atem stirbt in der klirrenden Kälte, kaum dass er sein Maul verlässt. „Ich bin ein Mann“ , denke ich, „zum Sterben ist jetzt keine Zeit!“ und laufe weg. Meine Schritte hallen in der Dunkelheit wie die Schläge des Belzebubs zum Altweiberfasching auf dem glühenden Amboss. Atemlos renne ich zum Meer. „Heiliges Murmeltier, steh mir bei“, schreie ich. Der graue Riese schmeißt unbarmherzig seine kalten Arme nach mir und spült Muscheln um meine Füße. Unsichtbare Möwen schreien durch die Nacht. Meine Nase saugt den salzigen Odem des Todes ein, in den Ohren knistert es nach zertretenem Playmobil. Das Radio in meinem Kopf spielt Julis „Woanders zu Hause“. Dann ist plötzlich Ruhe. Kognitiver Stromausfall. Unendliche Stille. Das Meer schweigt, als habe Neptun Mittagsschlaf verordnet und drohe jedem, der dieses Gesetz missachtet, mit einer Einzelstunde Eurythmie. Mit meinen Zehen presse ich den Sand in meinen Schuhen immer wieder zusammen, bis sich ein kleiner Damm darin bildet. Die Welt um mich herum ist stumm, wie in der Schule beim Englisch- Unterricht, mucksmäuschen still. Selbst die Segel eines trüben, vorüberziehenden Seelenverkäufers halten sich an das unausgesprochene Redeverbot. Ich fröstle.
Mit lautem Getöse poltert die Brandung Ruptus artig wieder los, glitschig wie Seife prescht sie mir ihre klamme Gischt ins Antlitz. Ich muss spucken und kneife die Augen zusammen. Als ich sie wieder öffne, brennt die Sonne, obwohl es eben noch stockfinster war. Bis zu den Knien eingegraben stehe ich am Strand, es ist heller Tag. Hinter mir entdecke ich eine schimmernde Tür. Das Wasser frisst gierig ihren Rahmen und drückt an die Buhnen.

Das Leben ist wie die Flut an Weihnachten“ , denke ich, „was die Welle nicht reißt, das reißt der Wichtel!“
In der Tür drehe ich mich noch einmal um und blicke ein letztes Mal zum Ende der Welt. Der Wind bläst mir ins Gesicht, das hält die Windschutzscheibe nicht.

Einfach zu haben

Haha, falsch gedacht! So einfach ist das nicht. Es ist manchmal viel komplizierter, als es aussieht. Zum Beispiel steckt im Mond eine kleine Lampe, die nur nachts angeht, manchmal aber auch durchbrennt. Bei der Sonne ist es fast genau anders herum, aber nur fast. Es ist schwer, das zu verstehen. Es ist leichter, das zu akzeptieren. Ich vermute mal, der Glühfaden in der Sonne ist einfach viel dicker und weniger Belastungsspitzen ausgesetzt, wie sie durchs An- und Ausschalten entstehen. Sie leuchtet ja bekanntermaßen immer, wenn nicht hier, dann genau auf der anderen Seite der Welt. Wenn man genau durch die Mitte der Erde ein langes Loch bohren könnte, könnte man sie jetzt scheinen sehen, obwohl es grade Nacht bist. Ist das nicht fantastisch? Noch einfacher wäre es, wenn die Erde transparent wäre. Die Solaranlagen auf den Dächern in meiner Reihenhaussiedlung könnten Tag und Nacht Strom und heißes Wasser produzieren und sogar noch etwas davon in die öffentlichen Versorgungsnetze speisen. Von der Vergütung dafür könnte ich mir dann Verdunkelungsrollos kaufen und mein Haus klimatisieren lassen. Ich ginge morgens im Hellen zur Arbeit und käme am Abend im Hellen zurück. Die Murmeltiere müssten Sonnenbrillen tragen, das käme der lähmenden Konjunktur zu Gute und die Grünen würden stärkste Partei in Bayern. Ich würde am Strand auch unter den Füßen braun und es gäbe bald Schuhe mit UV- Schutz. Wenn die Sonne hinter dem Horizont abtaucht, fächert sie ihr Licht wie durch ein Prisma gebrochen auf und so lange, bis sie auf der anderen Seite wieder aufgeht, überspannt ein Regenbogen den Okzident bis zum Orient. Weihnachten könnten wir die Geschenke draußen im Garten bei angenehmen 20 Grad verstecken. Das, was wir nicht wieder finden, kann bis Ostern liegen bleiben. Wir würden wieder Palmen statt Koniferen mit Christbaumkugeln und Lichterketten schmücken, ein bethlehemsches Gefühl. Darunter streuten wir künstlichen Schnee. Hühner legten nur noch braune Eier, die haben weniger Cholesterin. Zugvögel könnten sich die lange und beschwerliche Reise sparen und teilten sich fortan mit den Möwen die Sandbänke. Hase und Igel könnten schon vor dem Frühstück um die Wette laufen und der Fuchs bräuchte nicht mehr „Gute Nacht“ zu sagen. Väter oder Mütter bräuchten ihren Kindern keine Geschichte mehr zum Abend vorlesen. Der Sandmann könnte sich getrost noch einmal umdrehen. Frauen wären doppelt so oft fruchtbar und Männer hätten doppelt so oft Sex. Sie dürften schon vor 20 Uhr auf dem Sofa sitzen und „Hallo Robby“ gucken. Ein Ende der vielen Vorteile ist gar nicht abzusehen. Das ist doch ganz einfach zu haben!

Lodda du Ludda

Nach einem vergangenen Jahr voller glücklicher Momente (Lothar Matthäus wird doch nicht Trainer bei Arminia Bielefeld)

und Katastrophen (aktuell: 18. Tabellenplatz in der 2. Liga),

gepaart mit Zweifeln (wäre Lodda doch der Richtige gewesen?!)

wird das nächste Jahr sicher (in sportlicher Hinsicht) ein Sommermärchen!

FROHE WEIHNACHTEN UND EINEN GUTEN RUTSCH!
euer murmeltiertag

Auf leisen Sohlen

Morgen ist schon wieder Dezember, und ich habe ihn immer noch hier herumliegen, diesen unsäglichen Adventskalender zum selbst Befüllen. Schon letztes Jahr wollte ich ihn in der Bucht verticken, bis die liebe Unterholzbewohnerin etwas angezettelt hat, was nicht wieder rückgängig zu machen war und mir jetzt eine liebe Tradition zu werden scheint:

Der literarische Adventskalender. Ohne Quartett.

Und das geht so: Jeden Tag darf er von den treuen und sporadischen, von den begeisterten und griesgrämigen Lesern meines Blogs, von großen und kleinen Wichteln gefüllt werden. Der Reihe nach. Morgen ist also das erste Täschchen dran. Da darf alles selbst Geschriebene und gut Gemeinte hinein. Alles, außer Last Christmas. Die gehen mir schon auf die Nüsse, bevor ich sie das erste Mal wieder im Radio gehört habe. Zum Füllen müsst ihr die Kommentarfunktion benutzen. Unmoderiert. Abends schmeiß ich dann doch alle Last Christmas- Links raus 😉

Viel Spaß und Frohe Weihnachten!

Faltiger Autist

Fortsetzung von Der Jever- Mann (Kapitel 1)

Kapitel 2

Papa schläft pünktlich zum Sandmann ein und ich kann mich endlich um Klopf kümmern. Vorsichtig hole ich ihn aus meinem Rucksack und schaue ihn besorgt an. Er regt sich nicht. Ich klopfe an seinen Panzer, als mein Bruder ins Bad platzt. „Was hast du denn da?“, fragt er misstrauisch. Ich will Klopf grade hinter meinem Rücken verstecken, als er sein Köpfchen herausstreckt. „Das sage ich Papa!“, kräht er und er weiß, dass er mich damit in der Hand hat. Der Preis, den ich für sein Schweigen bezahlen muss, ist hoch: Meinen Lieblings- Knickjoghurt und eine Woche sein Geschirr mit abräumen. Dafür schwört er, nichts zu sagen, großes Indianer- Ehrenwort. Er hilft mir sogar, auf dem Balkon in Papas Reisetasche ein neues Geheimversteck für Klopf zu bauen. Die Fußball- Zeitschrift, die Papa sich am Bahnhof gekauft hat, knüddeln wir zu einem gemütlichen Nest und sein Brillenetui klappen wir ganz auf, in eine Hälfte kommt ein bisschen Müsli, in die andere füllen wir Wasser. Klopf scheint ganz zufrieden mit seinem neuen Heim.
Am nächsten Tag bin ich als erster wach. Leise schleiche ich auf den Balkon und schiebe Mesut Özil zur Seite. Dahinter sichert Klopf den Raum ab. Ich setze mich auf die nassen Dielen und schaue ihn an. Er scheint auch noch zu schlafen. Manchmal denke ich, er könnte mich verstehen, wenn er mich anschaut und seinen faltigen Hals reckt. Dann erzähle ich ihm, wie ich einmal das Feuerwehrauto von meinem Bruder im Sand verbuddelt habe, weil ich so eins auch gerne hätte. Oder seine Unterhosen unters Bett werfe. Wie ich Lauf, seinem Hamster, die Füßchen mit Tesa umwickelt habe, weil er schneller war als Klopf. Oder dass ich mir kurz vorm Einschlafen heimlich die Bettdecke in den Schlafanzug stopfe, damit ich morgens trocken bin. Sonst dürfte ich Klopf nicht behalten, hat Papa gesagt. Dann nickt Klopf immer und gibt mir Recht. Er ist auch der einzige, der weiß, dass ich gerne Leuchtturmwärter werden möchte. So wie Herr Tur Tur auf Lummerland. Das muss schön sein, abends einmal die Wendeltreppe raufsteigen, die Petroleumlampe anzünden und morgens wieder löschen. Keine Nacht darf es ausbleiben, meinen fünften Geburtstag nicht, nicht Weihnachten, und nicht freitags, wenn die Schmutzfrau kommt. Ich muss immer da hoch. Mit Einbruch der Dunkelheit muss das Licht brennen. Es ist eine wichtige Aufgabe. Klopf versteht mich. Papa nennt ihn manchmal faltiger Autist.
Als neben mir die Jalousien hochgezogen werden, klappe ich schnell die Tasche zusammen und flüchte mich ins Bad. Verlegen spüle ich, denn die Hose ist nass. Ich verstecke sie zwischen den frischen Handtüchern. Ich höre Papa rumoren wie er hinein will. Noch bevor er die Klinke runterdrückt, schimpfe ich extralaut über meinen Bruder, der mal wieder meine Schlafanzughose versteckt hat. Papa nimmt mich schlaftrunken in den Arm und tröstet mich.

Wer zuerst angezogen ist, darf Brötchen holen, der andere muss den Tisch decken. Mein Bruder findet seine Unterhose nicht und ich gehe zum Bäcker, manchmal gibt es dort eine kleine Tüte Gummibärchen. Die Milch ist nicht warm genug, die Eier sind hier weiß und die Sanddornmarmelade schmeckt auch nicht wie zu Hause. Beim Zähneputzduell gewinne ich. Papa schickt uns zum Spielplatz und geht regieren. Als er wieder bei uns ist, blutet meine Nase und die Hose meines Bruders hat ein Loch. König Papa entscheidet, dass wir heute zu den bescheuerten Seehundsbänken fahren. Auf meinem T- Shirt steht I’m the boss. Das zählt nicht, erklärt er mir, König sei mehr als Chef. Dann will ich doch lieber Leuchtturmwärter werden. Oder faltiger Autist.

Ob es wirklich so kommt? Hier gibt es die Antwort!

Zeiträuber

Davon geistern im Moment viele durchs Haus:

Kleine Notizzettel, blinkende Anrufbeantworter, SMS-Signaltöne, Stofftiere und lange Unterhosen mit Löchern, ferngesteuerte Autos und Taschenlampen mit leeren Akkus, volle Wäschekörbe, leere Kühlschränke, harte Brötchen, keine Eier, Zahlungsaufforderungen, Weihnachtsdeko, Adventskalender, Pfandflaschen, Altpapier, Schneeschipper, zugefrorene Scheiben, Matsch im Flur, nasse Schuhe, gerissene Schnürsenkel, verklemmte Jalousien, durchgebrannte Glühlampen, Steinschlag in der Windschutzscheibe, Winterreifen im Schuppen, Abfallkalender, Koffer, unaufgeräumte Kinderzimmer, nicht gemachte Betten, Nachts plötzlich piepende Wecker, Elternstunden in der Kita, Fortbildungen am Freitag, Hunger in der Mittagspause, Klebefilm- und Scherenverstecker, Brillen- und Hausschlüsselverschlürer!!

Wenn das morgen alles weg ist, ja Scheiß in Dreck, was mach ich dann?!

Last Christmas

Seit 1984 geht mir das auf die Nüsse. An jedem Glühweinstand trällern mir diese beiden Lappen die Ohren voll. In der Bahn, im Bus, im Auto, beim Brötchen holen, im MP3-Player, auf dem Deich, selbst im Radio. Keine Ruhe!

Wann kommt endlich die Version „Very last christmas“ heraus? Dann singe ich mit: „Letzte Weihnacht, allerletzte Weihnacht …“

Ich habe früher immer Pink Floyd gehört: Wish you were here. Das mache ich jetzt auch wieder!

Schnee schippen

Weihnachten naht. Draußen bricht der Winter los, holt sich alle Passanten ohne Mütze, Schal, Handschuh und warme Schuhe. Der eisige Wind gefriert ihnen die unbedeckte Nase und die Ohren. Ich kann’s vom meinen Fenster aus sehen. Lustig schlittern sie über vereiste Bürgersteige, den Kragen hochgeschlagen, den Hals ganz klein gemacht, die Hände tief in den Taschen vergraben. Sie sehen aus wie 1,70 m große Pinguine. Gehen auch so. Auf der anderen Straßenseite dreht ein Sommerreifenfahrer grade durch. Er hat nur ein winziges Guckloch gekratzt, der Anlasser klingt wie Bert aus der Sesamstraße, wenn er lacht. Endlich springt die alte Möhre an. Die Vorderreifen machen bestimmt im Stand schon 80 km/h, das Auto qualmt wie der Kühlturm eines Braunkohlewerkes, als der Motor wieder stirbt. Wutschnaubend verstaucht er sich den Fuß beim Tritt gegen den hartgefrorenen Reifen und schließt sich humpelnd der Pinguinkarawane an.
Die Flocken werden dichter, man kann fast nur noch die Schirmspitzen sehen. Ich will mir grade einen neuen Glühwein heiß machen, als mir der Kehrwochenplan in die Hände fällt. Schneedienst? Ich? Ach du scheiße, wo sind bloß meine Handschuh und die Mütze?!

Deko-Stress

Es ist wieder soweit: Der Deko-Stress beginnt. Da kommt man nicht drumrum. Selbst wenn ich mir beim Autogramm von Oliver Kahn geschworen habe, Gott hab ihn selig, diesen Wahnsinn einfach zu ignorieren, basteln die Kinder in der Schule sicher etwas Tolles. Mit ihren Lehrerinnen wird da gemalt und geklebt, gehäkelt und geklöppelt, gefilzt und gefärbt. So werden Dutzende Pappsterne mit Bommeln, Engelchen zum Hinstellen, Wachstropfformen, verzierte Nadelgehölzzweige, rote Filzmützchen oder selbstgebackene knüppelharte Kekse, die unbedingt am Baum hängen müssen, stolz nach Hause getragen. Unsinnige Wichtelgeschenke werden angeschleppt und Nümmerchen für Adventskalender gezogen. Seitdem ziert unsere Küchenfensterbank ein kleiner Nikolaus mit Glitzer, der je nach Wetterlage seine Farbe verändert. Bei Regen oder Schnee ist er rosa und wenn die Sonne scheint, funkelt er blau. Nur Abwaschen kann er nicht. Na ja, beim Schrottwichteln in der Firma werde ich ihn wenigstens im nächsten Jahr wieder los!
Die Kinder schmücken zu Hause weiter bis die Wohnung aussieht wie die Asservatenkammer des Weihnachtsmannes: Kleine Rentier- und Wichtelkarawanen stolpern durch die selbstgebaute Winterlandschaft aus Styropor und die Krippe wird auf dem Fernsehgerät aufgebaut (ich dreh dann immer den Bass auf, bis der Esel umplumpst). Auf dem Küchentisch nadelt ein trockener Adventskranz, beim Auspusten der Kerzen spritzen Wachsflecken bis an die Tapete und den ganzen Tag dudelt aus dem Radio Rolf Zuckerdosis „Es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus …“

Ich baue mir jetzt erstmal die Freistoßsituation in den Schnee, als Kamper dem Kahn einen indirekten Freistoß an der Mauer vorbei ins Eck knallt. Schön mit Schal und Trikot! Das war auch wie Weihnachten.

Baumfieber

Weihnachten stand vor der Tür und wieder einmal hatte es diese endlosen Diskussionen gegeben. Seit zwei Wochen stritten sie jeden Abend darüber, ob sie am ersten Feiertag ihre Eltern zu Gans mit Rotkohl und Klößen besuchen oder zu seinen Eltern fahren, wo es traditionell Kartoffelsalat mit Bockwürstchen im Brötchen gibt.
„Immer dieses heilige Gedudel im Oberhemd“, dachte er und schüttelte sich, „und diese scheiß schweren handgeriebenen Kanonenkugeln, die den fetten Vogel vom Himmel geschossen haben …“ Mit Grauen erinnerte er sich an das heuchlerische Bestaunen des oberförsterlich erschlagenen grün- (n)adeligen Waldbewohners mit echten Bienenwachskerzen im letzten Jahr (das Mistding piekste, war nach zwei Tagen kahl wie ein katholisches Kirchenoberhaupt und auf allen Fotos sah man diesen dämlichen Löscheimer!). Der Gedanke an einen diskret zugeschobenen Büttenumschlag mit 50 Euro stimmte ihn auch nicht fröhlicher.
Daheim aber tauchten hunderte kleine Lämpchen die Rundfichte, eine schnittgrüne Konifere, in ein heimeliges und verheißungsvolles Licht. Engelschöre verkündeten die heilige Nacht. Mutter deckte durch Berge von Geschenkaltpapier watend den Tisch mit ihrem himmlischen hausgemachten Kartoffelsalat, ein kulinarisches Weihnachtsgedicht. Ihm lief bei diesem Gedanken das Wasser im Munde zusammen. Und die 20 Euro konnte er gut gebrauchen.

„Schön, dass ihr da seid“, riss sie ihn aus den Träumen, als sie die Tür öffnete, „ich hab heute zur Abwechslung ‚mal Gans gemacht!“

Dies ist mein Beitrag zu Donna’s Schreibprojekt.

Adventskalender

Bald Jetzt ist es wieder soweit.
Schokoladenadventskalender werden schon vorm Frühstück geplündert, kleine selbstgenähte Filzbeutel lieblos aufgerissen, duftende Miniaturfläschchen versprüht, Hartplastikteile von Lego, Playmobil oder Polly Pocket verstreut oder Hot Wheel – Karawanen ziehen quer durch die Küche.

Wie besinnlich ist es da doch, meinen Adventskalender gemeinsam zu füllen!
Dazu bitte die Kommentar – Funktion benutzen!

Nun hier der angekündigte Cartoon von karicartoons zum Zimtdöner, der im 6. Törchen steckt: